Obwohl Funktion und Ästhetik in der Zahnmedizin einen hohen Stellenwert haben, wird heute immer mehr Wert auf eine möglichst kurze Dauer der oralen Rehabilitation gelegt und in unserem Beruf stehen wir vor vielen neuen Herausforderungen.
Eine der häufigsten Anforderungen ist es, einen vollständig zahnlosen Patienten in kürzester Zeit in den Zustand eines vollständig bezahnten Patienten zu bringen. Die Implantation von Zahnimplantaten gehört mittlerweile zum klinischen Alltag, aber verschiedene Faktoren machen dies oft unmöglich. Knochenmangel und hochpneumatisierte Kieferhöhlen sind die häufigsten Kontraindikationen für Zahnimplantate.
PRF (Platelet Rich Fibrin) ist ein autologes Biomaterial das wie aus eigenem Blut bekommen. Es hat günstige biologische Eigenschaften, die die Knochenheilung sowie die Weichgewebeheilung beschleunigen .
Es gibt eine alte chirurgische Regel, die für alle Knochenchirurgie gilt: Eine Stelle mit ausreichender Blutung heilt erfolgreich, während eine Stelle mit begrenzter Blutung ein höheres Risiko für Infektion oder verzögerte Heilung hat. Die Erklärung ist wie folgt: Eine ausreichende Blutung ermöglicht die Bildung eines dauerhaften Fibringerinnsels.
Das fördert die Wundheilung enorm. Das Konzept von PRF besteht darin, dieses natürliche Phänomen nachzuahmen und zu verstärken, dh es bei ungenügender Blutung an der Verletzungsstelle zu ersetzen.
Studien haben gezeigt, dass PRF einen signifikanten Effekt auf die Verkürzung der Therapiedauer bei Patienten, die sich einer Kieferhöhlenaugmentation mit Implantation unterziehen hat.
Durch die Verwendung von PRF ist es möglich, die Konzentration von Wachstumsfaktoren zu vervielfachen und den
PRF ist für eine verkürzte Heilungszeit und eine beschleunigte Knochenregeneration verantwortlich. PRF ist ein streng autologes Präparat und eliminiert das Risiko der Übertragung von Infektionskrankheiten.
Die gallertartige Konsistenz von PRF trägt zur Stabilität des Blutgerinnsels und des platzierten Transplantatmaterials bei.
Die Autorin Uma Pal untersuchte die Anwendung von PRF bei Extraktionen. Die Studie wurde an 15 Patienten durchgeführt, die sich einer bilateralen Extraktion von impaktierten Molaren unterzogen. Nach Extraktionen wurde bei demselben Patienten PRF in einer Alveole platziert, in der anderen nicht. Knochendichte und Knochenqualität wurden mittels Orthopantomogramm überwacht. Knochen bildete sich im Vergleich zur normalen Heilungsrate ohne die Hilfe von PRF signifikant schneller. Nach sechs Monaten gab es keine Unterschiede in der Knochenqualität, aber die Knochenbildung war während der ersten drei Monate schneller und von besserer Qualität.
Weiter vorteile von PRF sind:
Gewebeerhalt: Maximaler Geweberhalt (im Vergleich zur Eingriffen ohne die Hilfe von PRF).
Entzündungsrisiko: Sehr reduziert. (im Vergleich zur Eingriffen ohne die Hilfe von PRF). Weniger Wundifnektionen.
Schmerzen: Sehr reduziert - nach Zahnextraktionen und operativen Eingriffen (im Vergleich zur Eingriffen ohne die Hilfe von PRF).